Von Mühlhausen über die Hainleite nach Nordhausen
(Die Rückfahrt von der Landesversammlung 2001 des ADFC)


Ergänzung 2021:
Alternativ zu der unten beschriebenen Route bietet sich natürlich der Unstrut-Werra-Radweg, der 2001 noch nicht existierte, an.
Kurz vor Gundersberg verlässt man diesen gen Norden und überquert die Hainleite bei Straußberg.
Oder man fährt bis Sondershausen, wo man den Zug nach NDH nehmen kann.

Minikarte
Nach einem verregneten Samstag, den wir mit der Durchführung der Landesversammlung sehr gut genutzt haben, stand am Sonntag eine geführte Wanderung im Hainich auf der Tagesordnung. Eingestimmt wurden wir mit einem interessanten Diavortrag durch den Nationalparksleiter am Vorabend. Mit unserem Schuhwerk war die Teilnahme an der Wanderung, bei den nassen und schlammigen Wegen, aber nicht ratsam. Deshalb beschlossen wir, auch noch die Rückfahrt mit dem Fahrrad anzutreten. Die sehenswerte Klosteranlage in Volkenroda, welche auf dem Weg lag, bestärkte uns bei diesem Entschluß.
Aber am Sonntagmorgen geriet der ganze Plan ins Wanken. Noch im Halbschlaf war der Landregen mit seiner Beständigkeit deutlich zu hören. Auch das optimistische Gerede half nichts. Nach einem kräftigen Frühstück im Landschulheim "Waldschlößchen", erfolgte der Start im Regen, denn bis zum Bahnhof (ca. 8 km) mußten wir ja sowieso kommen. Der Regen hörte auf und sofort stieg wieder die Hoffnung. Die Entscheidung war schwierig, denn nehmen wir den Zug und die Sonne kommt doch noch raus, ist der Ärger nicht weit.
Der Himmel wurde heller und kurz entschlossen verließen wir den Bahnhof und fuhren los. Die ersten Kilometer auf der Bundesstraße Richtung Schlotheim waren erträglich, es war ja Sonntagvormittag. Das Wetter (ohne Regen) stabilisierte sich. Viel Zeit verging nicht und die Gebäude der Klosteranlage waren am Horizont schon zu sehen.
Das Kloster wurde 1131 von Zisterziensern gegründet. Es erlebt, nachdem es vor 1990 nur noch Ruine war, einen neuen Aufschwung. Von ökumenisch orientierten Trägern wird der Aufbau und die Verwaltung geleitet und betrieben. Ein ökologischer Landwirtschaftsbetrieb, ein Jugendbildungszentrum sowie Betriebe mit Arbeits- und Ausbildungsplätzen entstehen. Als "EXPO 2000 - Lebensformprojekt" des Freistaates Thüringen wurde es weit über die Landesgrenzen bekannt. Sehenswert ist auch der von der EXPO her bekannte Christuspavillon, der hier zurzeit wieder aufgebaut wird.
Wegen der unsicheren Wetterlage war unser Aufenthalt nur kurz. Mit der Absicht an einem wärmeren Tag wiederzukommen, ging die Fahrt weiter. In nordöstlicher Richtung bis zum Helbetal bei Toba kommen wir durch die Orte Obermehler, Urbach, Peukendorf und Großbrüchter (Gasthof "Zum Helbetal"). Zunächst fuhren wir ein Stück das Helbetal (Landschaftsschutzgebiet) aufwärts. Die Zeit der Märzenbecher hat begonnen und wir waren auf deren Anblick gespannt. Das richtige Gebiet haben wir wohl nicht entdeckt. Um so mehr freuten wir uns über die eine zierliche Blüte, die wir am Wegesrand fanden.
Von diesem Teil des Helbetales bieten sich mehrere Möglichkeiten den Weg fortzusetzen.
Zum Beispiel in Richtung Dündorf Friedrichsrode, welches durch den Kunsthof, Galerien und zahlreiche Veranstaltungen bekannt ist.
Oder die Burg Lohra, als eine der ansehnlichsten und kulturhistorisch bedeutendsten Denkmale im Landkreis Nordhausen. Hervorzuheben ist besonders die romanische Doppelkapelle aus dem 12. Jahrhundert. In der Burganlage finden regelmäßig Konzerte und Ausstellungen statt.
Egal welche Entscheidung man trifft, nach Norden geht es dann bergab und man erreicht die Bahnstrecke Nordhausen - Kassel mit mehren Haltepunkten. Wir entschieden uns für die kürzere Route über Hainrode. Vor allem in der warmen Jahreszeit bietet der Ort mit seiner Camping- und Freizeitanlage im Teichtal ausreichend Erholung.
Wie schon des öfteren, verpassten wir den Zug in Wolkramshausen, so daß wir das letzte Stück auch noch in Angriff nahmen.
Abschließend konnten wir resümieren, daß die Entscheidung auf dem Mühlhäuser Bahnhof richtig war und wir eine weitere interessante Route in der Umgebung von Nordhausen gefunden haben.

März 2001
Ursula und Lothar Burkhardt